Das Arbeiten mit organischer Gelatine bringt aber einige Nachteile mit sich, wie zum Beispiel ihre kurze Haltbarkeit, die Problematik der gekühlten Lagerung und Entsorgung, ihre nicht vorhandene Wiederverwendbarkeit, ihre Temperaturabhängigkeit und die Anschaffung teurer Geräte für die Verarbeitung beziehungsweise Herstellung. Aus diesem Grund ist es ein Teil dieser Diplomarbeit festzustellen, ob es möglich ist, die organische Gelatine durch synthetische Gelatine zu ersetzen. Diese ist temperaturunempfindlich, wiederverwendbar, nicht von organischen Zerfallsprozessen betroffen und mit einfacherem Kochequipment herstellbar.

Der zweite Teil der Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Auswertung der zielballistischen Eigenschaften, wie der temporären Wundhöhle, mithilfe von Hochgeschwindigkeitsaufnahmen. Es gilt herauszufinden, ob diese Art von Auswertung die aktuell weitverbreitete Methode des Risslängenverfahrens in Zukunft ersetzen kann. Die Risslängenmethode, welche teildestruktive Verifizierungsmethoden verwendet, ist zeitaufwendiger und subjektiver als eine digitale Auswertung. Der Auftragssteller und Projektpartner dieser Diplomarbeit ist die Royal Military Academy in Brüssel, die Erkenntnisse der Arbeit könnten in Zukunft die Arbeit des ballistischen Labors vereinfachen und beschleunigen.